Biokraftstoff aus Soja

Die Sojabohne ist vor allem aus dem asiatischen Kulturkreis als Nutzpflanze bekannt. Bereits im zweiten Jahrtausend vor Christus wurde das Gewächs im Nordosten Chinas angebaut. Der Anteil der Bohne an der globalen Landwirtschaft wird heute auf etwa 6 Prozent geschätzt. Sie ist die wichtigste Ölsaat der Welt. Dies liegt vor allem daran, dass die Sojabohne mit zwanzig Prozent einen sehr hohen Anteil an Öl aufweist.

Soja wird seit einigen Jahrzehnten immer stärker angebaut. Wurden im Jahr 1970 siebzehn Millionen Tonnen produziert, wuchs das Produktionsvolumen bis in das Jahr 2016 auf mehr als 330 Millionen Tonnen. Dies entspricht einer Steigerung von mehr als 1000 Prozent. Soja ist damit das am stärksten wachsende Produkt aus der Landwirtschaft auf der ganzen Welt. Dieser Trend dürfte in der Zukunft weiter anhalten.

Die Bohne ist vielseitig nutzbar und komplett verwertbar. Nach dem Pressen der Bohne zur Gewinnung von Öl kann der Rest zu Tiernahrung aufbereitet werden. Dies erfolgt durch eine Erhitzung der Reste, wodurch die giftigen Bestandteile der Pflanze zerstört werden. 98 Prozent der so produzierten Nahrung wird derzeit an Tiere verfüttert, während nur 2 Prozent an den Menschen gehen. Sojabohnen sind für die Ernährung gut geeignet, da sie mit 37 Prozent sehr viel Eiweiß enthalten, das das Muskelwachstum fördert. Das Eiweiß der Sojabohne unterscheidet sich von dem anderer Pflanzen dahingehend, dass es dem Eiweiß tierischer Quellen vergleichbar ist.

Die größten Sojaproduzenten der Welt sind aktuell die USA, Brasilien, Argentinien, die Volksrepublik China und Indien. Insgesamt produzieren diese Staaten zusammen mehr als 250.000 Millionen Tonnen pro Jahr. Die USA sind mit einer jährlichen Produktionsmenge von fast 120.000 Millionen Tonnen absoluter Spitzenreiter. Das weltweite Produktionsvolumen lag 2017 bei rund 350 Millionen Tonnen. Die Produktion wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Nach Weizen und Mais ist Soja damit die derzeit am stärksten gehandelte Nutzpflanze der Welt.

Weltweit werden mittlerweile viele genmanipulierte Sojaarten angebaut. Die Gene der Sojapflanze wurden als erste Hülsenfrucht der Welt komplett sequenziert. Sie ist damit für Manipulationen durch den Menschen besonders geeignet. Die neu geschaffenen Arten zeichnen sich gegenüber der Grundpflanze durch Merkmale wie etwa größeres Wachstum der Bohnen oder eine höhere Resistenz gegenüber Hitze und Kälte aus. Die genauen Eigenschaften können je nach Einsatzort verschieden sein. Mittlerweile gibt es bei Samenhändlern Dutzende wenn nicht Hunderte verschiedene Unterarten von Sojabohnen, die von den Farmern je nach Einsatz passend erworben werden können. Diese Entwicklung dürfte sich in der Zukunft noch verstärken.